Erfolgreiche Spendenaktion der Heilbronner Bürgerstiftung

Am Theresienturm starten Bauarbeiten für Erschließungsbau

Mit der Übergabe des „Roten Punktes“ sowie symbolischen ersten Spatenstichen durch die Projektbeteiligten von Heilbronner Bürgerstiftung, Stadt Heilbronn und Architekturbüro starteten die Bauarbeiten für den Erschließungsbau am Theresienturm. Rund 260.000 Euro kostet dieses Bauwerk, finanziert wird es aus einer Bürger- und Spendenaktion der Heilbronner Bürgerstiftung, die zu Jahresbeginn angelaufen ist. Diese Kosten, etwas höher als zu Projektbeginn veranschlagt, sind gedeckt aus der Spendenaktion. Eine vom Stiftungsrat freigegebene Reserve über 60.000 Euro aus den Mitteln der Bürgerstiftung - die vorsorglich eingestellt wurde - muss damit nicht angegriffen werden. Diese Mittel können jetzt vollumfänglich in andere Projekte und Fördermaßnahmen einfließen.

„Wir danken allen Spenderinnen und Spendern, die mit ihrer Unterstützung dazu beigetragen haben, dass der Zugang zum Theresienturm erstellt werden kann. Unser Dank geht aber auch an die Stadt Heilbronn, besonders das Hochbauamt Heilbronn, für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei den Vorarbeiten sowie deren Kostenübernahme. Sehr erfreulich und konstruktiv war auch die Zusammenarbeit mit dem jungen Architekturbüro Joos Keller sowie dem Stadtarchiv. Ab März 2019, im 75. Jahr des schrecklichsten Angriffs am 4. Dezember 1944, wird der Turm durch seine Erschließung und durch Präsentationen mahnen, erinnern und zum Denken anregen“, unterstreicht Karl Schäuble, Vorstandsvorsitzender der Heilbronner Bürgerstiftung. Besonders für die Jugend soll der Turm als Mahnmal mit erklärenden Führungen erschlossen werden.

Abrücken mussten die Projektbeteiligten von der ursprünglichen Planung, den Turm über eine Rampe zu erschließen. Die Umplanung wurde ausgelöst, nachdem sich eine deutliche Budgetüberschreitung bei der Konkretisierung der Rampenplanung ankündigte. Gerade bei einem durch Spenden finanzierten Projekt legten alle Projektbeteiligten großen Wert auf einen bedachten und angemessenen Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel und sprachen sich für die kostengünstigere – aber nicht weniger reizvolle - Variante aus. Der Erschließungsbau entstand in enger Zusammenarbeit vom Hochbauamt Heilbronn und Joos Keller Architekturbüro. Die Rohbauarbeiten wird das Heilbronner Unternehmen E. + J. Schmidt Baugeschäft GmbH ausführen, den Zuschlag für  Metallbauarbeiten sowie Schlosserarbeiten erhielt die Heilbronner Kornter Schlosserei GmbH.

Klarer geometrischer Körper

Der Turm an der Theresienwiese hat eine imposante, kraftvolle Gestalt. Mit seinem aus gestapelten Zylindern und Kegelstümpfen aufgebauten Volumen ist er eines der auffälligsten und prägnantesten Bauwerke im Heilbronner Stadtbild. Die neue Erschließung des Theresienturms zeigt sich ebenfalls als klarer geometrischer Körper. Sie steht als schlanke Form abgerückt vom Turm entlang der Theresienstraße. So bleibt der denkmalgeschützte Hochbunker in seinem Äußeren unberührt - bekommt aber eine ebenso markante Erweiterung.

Ursprünglich als Rampe vorgesehen, kommt nun eine lineare Treppe zur Ausführung. Der Eingang zum Erschließungsbau befindet sich – vom Gehweg und von der Theresienwiese gut erreichbar - auf der Süd-Ost-Seite und damit am Kopf des Neubaus. Unter einem auskragenden Gebäudeteil hindurch, gelangt der Besucher über eine verschließbare Fassadentür zum Startpunkt der Treppe. Drei Läufe - jeweils mit Zwischenpodest - führen in die Höhe. Der Blick ist stets dem denkmalgeschützten Turm zugewandt. Ist der Besucher oben angelangt, spannt ein Steg direkt zum unteren Eingangsplateau des Hochbunkers.

Das neue Gebäude wird zirka 16 m lang und 2 m breit und als Stahlkonstruktion erstellt. Die robuste – aber auch mit dem historischen Turm korrespondierende - äußere Hülle bilden Cortenstahl-Bleche. Im unteren Bereich in Anlehnung an den Turmsockel als massive Tafeln, im oberen Bereich gelocht und damit durchlässig für Blicke und Licht.

In direkter Nähe des Zugangs zum Erschließungsbauwerk erzählen mit Informationen besetzte Cortenstahl-Stehlen von der Geschichte des Theresienturms und bilden den idealen Treffpunkt für Führungen.

Neu gestaltet wird auch das direkte Umfeld des Theresienturmes. Auch diese Maßnahmen, durchgeführt unter der Federführung des Grünflächenamtes, finanziert die Stadt Heilbronn.

Unverfälschtes Erscheinungsbild

Durch die Sprengung der Zugangsrampe bewahrte der Theresienturm im Inneren sein originales und weitgehend unverfälschtes Erscheinungsbild – bis heute. Er ist damit ein einzigartiges Denkmal aus der Epoche des Zweiten Weltkriegs  - das allerdings bisher nicht mehr öffentlich zugänglich war. Mit dem Projekt, das in enger Kooperation mit dem Hochbauamt Heilbronn sowie dem Stadtarchiv Heilbronn auf den Weg gebracht wurde, wird das Innere des Turmes wieder öffentlich zugänglich.

Der Theresienturm, gebaut 1940 als Luftverteidigungsturm, ist ein Mahnmal  in Heilbronn, das ein Dasein deutlich abseits seiner Bedeutung fristet. Für tausende Heilbronner Frauen, Männer und Kinder war er Lebensretter in den zahlreichen Bombennächten der letzten Monate des Zweiten Weltkrieges. Nach dem Krieg war er Unterkunft für Wohnungslose und Flüchtlinge. Seit 1951 ist er nicht mehr öffentlich zugänglich. Ein Besuch des Turms führt in Zukunft auf eindrucksvolle Weise in diese Zeit zurück. Ein Besuch ist ab März 2019 nur für geführte Gruppen bis zu 15 Personen möglich. Anmeldung und nähere Informationen erhalten Interessierte bei der Tourist-Information Heilbronn in der Kaiserstraße.


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